"Kuddeliges Muddeln in Neustadt"

NWZ am 25.03.2009

THEATER: Donnernder Applaus für Stück über Stück –
Weitere Aufführungen
Die Theatergruppe des Bürgervereins Neustadt-Rönnelmoor spielt
„Nix as Kuddelmuddel“. Margrit Schellstede überzeugt in Doppelrolle.

NEUSTADT/Lou - „Kuddelmuddel“ war am Sonnabend im „Neustädter Hof“ angesagt. Und die Theatergruppe des Bürgervereins Neustadt-Rönnelmoor hatte nicht zu viel versprochen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Helmut Diers im proppevollen Saal hob sich der Vorhang für das muntere Stück. „Nix as Kuddelmuddel“ beginnt mit der Generalprobe für eine Komödie. Und bei der geht alles schief. Requisiten fehlen, Schauspieler treten am falschen Ort auf. Gewürzt wird diese Probe vom Techniker, der alles richtig machen will und damit für noch mehr Chaos sorgt. Der Regisseur, der selbst eine Hauptrolle spielt, versucht die Schauspieler zu beruhigen. Er selbst verzweifelt aber langsam. Im zweiten Akt wird die Premiere gespielt. Die Szenenabfolge, obwohl fast die gleiche, wird durch Eigenmächtigkeiten der Schauspieler schneller und nimmt einen nicht geplanten Verlauf.
Das Kuddelmuddel wird eben zum Kuddelmuddel.
Die Mitwirkenden spielen alle zwei Rollen. Das Bühnenbild ist in zarten Lilatönen gehalten – eine Farbe mit Hintersinn, wie sich später herausstellt. Die Kostüme sind eine Augenweide. Die sieben Mitwirkenden – Margrit Schellstede, Hartmut Müller, Holger Meyer, Heide Diers, Stephanie Hauerken, Thomas Peters und Stefan Schellstede – spielen ihre (Doppel-) rollen sehr überzeugend. Besonders Margrit Schellstede erweist sich als exzellente Schauspielerin. In ihrer Rolle als Jolanthe und als Madame Kassandra zieht sie mit gekonnter Gestik und Mimik das Publikum in ihren Bann. Schellstede ist sehr wandlungsfähig. Wenn Madame Kassandra spricht, ist der ganze Saal ruhig. Aber immer wieder müssen die Zuschauer lachen, was Schellstede aber nicht aus dem Konzept bringt. Den Szenenapplaus hat sie sich verdient. Die plattdeutsche Aussprache ist laut und klar, mit jeder Szene gewinnen die Darsteller mehr Sicherheit. Da kann Topusterin Anne Meyer ganz entspannt bleiben. Und am Ende gibt es vom Publikum donnernden Applaus.
Nach dem Training der Lachmuskeln, war Bewegung für alle Muskeln angesagt. Beim Theaterball lockte Reiners Partykiste die Theaterfreunde mit schwungvoller Musik auf die Tanzfläche. Und wie war das nun? Tilda, Frau Buchfink oder doch Stephanie Hauerken? Weitere Gelegenheiten, sich dieses Durcheinander anzusehen, bestehen am Mittwoch, 25. März, 20 Uhr, Freitag 27. März, 20 Uhr sowie am Sonntag, 29. März um 14.30 Uhr und um 20 Uhr.